1
Wer einen Baum pflanzt,
wird den Himmel gewinnen.

Konfuzius

2
Habt Ehrfurcht vor dem Baum.
Er ist ein einziges grosses Wunder,
und euren Vorfahren war er heilig.
Die Feindschaft gegen den Baum ist ein
Zeichen der Minderwertigkeit eines Volkes
und von niederer Gesinnung des einzelnen.

Humboldt, Alexander Freiherr von (1769-1859)

3
Sieh das Lindenblatt, du wirst es wie ein Herz gestaltet finden,  
drum sitzen die Verliebten auch am liebsten unter Linden

Heinrich Heine

4
Bäume sind Gedichte,
die die Erde
in den Himmel schreibt!

Khalil Gibran (1883-1931)

5
Wir brauchen im Garten, am Haus oder in nächster Nachbarschaft
ein paar alte Bäume, wenn unser tägliches Lebensgefühl
nicht unter seiner natürlichen Höhe und Kraft bleiben soll.

Karl Foerster (1874-1970)

6
Zu fällen einen schönen Baum
Brauchts eine halbe Stunde kaum.
Zu wachsen bis man ihn bewundert,
Braucht er, bedenkt es ein Jahrhundert.

Eugen Roth (1895 bis 1976)

7
Ruf der Linde

In deinem Schatten möcht ich ruhn,
ein Freund ist mir dein Rauschen,
ich möchte deiner Baummusik
mit meinem Herzen lauschen.

Du lädst mich ein, um auszuruhn,
du lässt mein Dasein schwingen,
derweil die Vögel in dem Nest
ein fröhlich Lied mir singen.

Du ziehst mich an mit deinem Ruf,
lass uns zusammen schweigen,
und dann möcht sich mein ganzes Sein
vor deiner Kraft verneigen.
 
Monika Schudel

8
Wenn die Zweige Wurzeln schlagen
Wachsen, grünen, Früchte tragen
Möchtest du dem Angedenken  
deines Freunds ein Lächeln schenken
Und wenn sie zuletzt erfrieren  
weil man sie nicht wohl verschanzet
will sich’s alsobald gebühren
daß man hoffend neue pflanzet.

Johann Wolfgang von Goethe

9
Mit den ersten Bäumen, die gefällt werden, beginnt die Kultur.
Mit den letzten Bäumen, die gefällt werden, endet sie.

Unbekannter Verfasser

10
Bäume sind Heiligtümer.
Wer mit ihnen zu sprechen,
wer ihnen zuzuhören weiß
der erfährt die Wahrheit.
Sie predigen nicht Lehren und Rezepte,
sie predigen,
um das Einzelne unbekümmert,
das Urgesetz des Lebens.

Hermann Hesse

11
Die Gäste der Buche

Mietegäste, vier im Haus,
hat die alte Buche.
Tief im Keller wohnt die Maus,
nagt am Hungertuche.

Stolz auf seinen roten Rock
und gesparten Samen
sitzt ein Protz im ersten Stock,
Eichhorn ist sein Name.

Weiter oben hat der Specht
seine Werkstatt liegen,
hackt und zimmert kunstgerecht,
dass die Späne fliegen

Auf dem Wipfel, im Geäst,
pfeift ein winzig kleiner
Musikante, froh im Nest.
Miete zahlt nicht einer!

Baumbach

12
Wenn Deine Seele krank ist,
dann verbirg Dich
wie ein verwundetes Tier in den Wäldern:
Sie werden Dich heilen.
 
Siegfried von Vegesack

13
Wenn in Wäldern Baum an Bäumen,
Bruder sich mit Bruder nähret,
Sei das Wandern, sei das Träumen
Unverwehrt und ungestöret;
 
Doch, wo einzelne Gesellen
Zierlich miteinander streben,
Sich zum schönen Ganzen stellen,
Das ist Freude, das ist Leben
 
Johann Wolfgang von Goethe

14
Planst Du ein Jahr, so säe Korn.
Planst Du ein Jahrtausend,
so pflanze Bäume.

Kuan Chung, chinesischer Minister

15
Der Wald ist ein besonderes Wesen,
von unbeschränkter Güte und Zuneigung,
das keine Forderungen stellt
und großzügig die Erzeugnisse
seines Lebenswerks weitergibt;
allen Geschöpfen bietet er Schutz
und spendet Schatten selbst dem Holzfäller,
der ihn zerstört.
 
Siddharta Gautama Buddha

16
Wo wäre eine Linde in deutschen Landen -
und gewiss ist es in anderen auch so -
unter der nicht eine Bank stünde
oder neben der sich nicht eine Kapelle befände.
Die Schönheit ihres Baues, das Überdach ihres Schattens
und das gesellige Summen in ihren Zweigen laden dazu ein.

Adalbert Stifter

17
Die Seele wird beim Pflastertreten krumm.
Mit Bäumen kann man wie mit Brüdern reden
und tauscht bei ihnen seine Seele um

Erich Kästner

18
Holz ist ein einsilbiges Wort,
aber dahinter berbirgt sich
eine Welt der Märchen und Wunder
 
Theodor Heuss

19
Der Baum
Der Baum, auf dem die Kinder
Der Sterblichen verblühn,
Steinalt, nichts desto minder
Stets wieder jung und grün.
Er kehrt auf einer Seite
Die Blätter zu dem Licht,
Doch kohlschwarz ist die zweite
Und sieht die Sonne nicht.
Er setzet neue Ringe,
So oft er blühet, an,
Das Alter aller Dinge
Zeigt er den Menschen an.
In seine grüne Rinden
Drückt sich ein Name leicht,
Der nicht mehr ist zu finden,
Wenn sie verdorrt und bleicht.
So sprich, kannst du's ergründen
Was diesem Baume gleicht?

Friedrich v. Schiller

20
Erst wenn
der letzte Baum gerodet,
der letzte Fluss vergiftet,
der letzte Fisch gefangen ist,
werdet ihr feststellen,
dass man Geld nicht essen kann!

Erkentnnis der Creek Indianer

21
Weißt du, daß die Bäume reden?  
Ja, sie reden.  
Sie sprechen miteinander,  
und sie sprechen zu dir,  
wenn du zuhörst.
Aber die weißen Menschen
hören nicht zu.
Sie haben es nie der Mühe wert gefunden,  
uns Indianer anzuhören,  
und ich fürchte,
sie werden auf die anderen Stimmen  
in der Natur nicht hören.  
Ich selbst habe viel von den Bäumen erfahren:
manchmal etwas über das Wetter,  
manchmal über Tiere,
manchmal über den Großen Geist.

Tatanga Mani, Häuptling der Indianer